Aus einem Buch werden zwei

»Annabella und der blutige Tänzer« hatte ich euch hier und da mal angeteaset – das ist das Projekt, an dem ich aktuell schreibe, während »Rabenträume« bei den Testleserinnen ist. In den letzten Wochen kam ich damit allerdings nicht weiter – nicht, weil ich keine Ideen hatte, sondern weil ich mit der Stimmung der Geschichte nicht zufrieden war. 

Warum? 

Dazu müsst ihr wissen: Noch bevor ich mehr als einen Prolog hatte, wäre das Buch fast einmal bei einem Verlag gelandet. Obwohl »Seelenfetzen« nicht in das Verlagsprogramm passte, war die Lektorin davon so begeistert, dass sie fragte, ob ich nicht noch ein Buch hätte, dass etwas … romantischer wäre. Eigentlich ist das ja nicht mein Ding, aber wenn das Imprint eines großen Publikumsverlags ein Buch mit mir machen will – hey, wer bin ich, dass ich es nicht wenigstens versuche? Also habe ich ihr von »Annabella« erzählt und mir Gedanken dazu gemacht, wie ich meine ursprüngliche Idee zu einem Romantasy-Roman umgestalten könnte. Sie fand es gut und ich habe ein paar Kapitel dafür geschrieben. Letztendlich kam es dann aber doch nicht zu einer Zusammenarbeit, weil es trotzdem nicht romantisch genug gewesen wäre. 

Natürlich war ich traurig, dass es nichts mit einer Veröffentlichung wurde, aber auch froh darüber, Annabellas Geschichte nicht »vermurksen« zu müssen, denn die Figur wäre einfach nicht mehr die Annabella gewesen, wie sie schon so lange in meinem Kopf existiert. Es wäre nicht ihre Geschichte gewesen.

Wieder frei, das Buch so zu schreiben, wie ich es wollte, habe ich also weitergeschrieben, aber selbst mit Änderungen blieb der Ton einfach zu … leicht, fröhlich, optimistisch. Außerdem hatte ich das Gefühl, zu viel zu wollen. Zu viele Ideen, zu viele Facetten, die die beiden Annabellas zu einer Person vereinen sollten. Also was tun? Weiterschreiben, auch wenn es sich falsch anfühlt? Alles löschen und noch einmal von vorne anfangen? Dafür gefielen mir die mittlerweile 8 Kapitel jedoch zu gut. 

Nachdem ich wochenlang darüber gebrütet habe, wie ich aus dem Buch doch noch die Geschichte machen kann, die ich eigentlich schreiben wollte, ohne dabei die Kapitel, die ich bisher habe, komplett umzuschreiben oder zu löschen, kam mir am Wochenende die Erleuchtung: zwei Bücher. Ich fange mit Annabella (sie bekommt dann einen anderen Namen) noch einmal neu an und schreibe das Buch, das ich seit vielen Jahren schreiben möchte – aber ich behalte auch das, was ich schon geschrieben habe und mache daraus etwas Eigenes. 

»Annabella und der blutige Tänzer«  (Urban Fantasy)

»Annabella und der blutige Tänzer«
(Urban Fantasy)

»Blinded by the Dark«  (Dark Fantasy)

»Blinded by the Dark«
(Dark Fantasy)

 

Mit dieser Entscheidung fühle ich mich richtig gut, erleichtert. Jetzt kann ich dieses Buch zu Ende schreiben, ohne dabei das Gefühl zu haben, der Figur nicht gerecht zu werden, und kann mich dann ganz ihrer eigenen Geschichte widmen. Das bedeutet alles zwar, dass in den nächsten Wochen ein Haufen Arbeit auf mich zukommt, weil ich aus der jetzigen Idee die Teile für das neue Buch herausziehen muss, aber mir juckt es jetzt schon in den Fingern und ich freue mich total darauf, diese beiden Bücher zu schreiben!

Mein Plan ist, »Annabella und der blutige Tänzer« dieses Jahr zu Ende zu schreiben und dann an verschiedene Verlage zu schicken. Ich denke, dass ich mit dem Buch bessere Chancen habe, irgendwo ins Programm zu passen als mit »Seelenfetzen«, weil die Geschichte etwas mehr Mainstream-tauglich ist. Zumindest ist das der Plan. Aber wer weiß, was am Ende dabei rauskommt ;)

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